Viele helfende Hände

Auch Ostbelgien wird in diesen Wochen mit einer großen Flüchtlingswelle konfrontiert. Die betroffenen Organisationen vermögen im Augenblick nicht einzuschätzen, wie viele Flüchtlinge in die Deutschsprachige Gemeinschaft kommen werden und für welchen Zeitraum. Trotzdem bereiten die Akteure sich bestmöglich auf diese Situation vor.

Da in „Bütgenbach Worriken“ die zentrale Aufnahmestelle organisiert wird, ist die ehrenamtliche Arbeit dort sehr gefragt. Ich hoffe, dass sich viele Bewohner aus der Gemeinde Bütgenbach, aber auch aus anderen Gemeinden, angesprochen fühlen und sich für verschiedene Hilfen melden. Auf der Webseite www.info-ostbelgien-ukraine.be befinden sich die wichtigsten Informationen. Dort kann jeder freien Wohnraum anbieten, Geldspenden abgeben, sich über Sachspenden informieren, Ehrenamtlichkeit anmelden und vieles mehr. Wer über keinen Internetzugang verfügt, kann sich unter der Nummer 0497/52 27 83 (Info Integration) melden.

Der Appell richtet sich an alle Menschen in unserer Gemeinschaft, sich bestmöglich einzubringen. Ich wünsche mir sehr, dass sich wieder viele Menschen angesprochen fühlen und jeder einen Beitrag leisten wird. Wenn viele helfende Hände etwas gemeinsam anpacken, ist es leichter diese Herausforderungen zu stemmen.

Wir müssen dafür natürlich unsere Komfortzone verlassen und Verantwortung übernehmen. Dies ist nicht einfach, da jeder einen gut gefüllten Wochenplan hat und für die Unterstützung der Ukraine-Flüchtlinge freie Zeit „opfern“ muss. Das positive Gefühl, das sich jedoch dadurch entwickelt, etwas Gutes getan zu haben, ist extrem bereichernd für alle Helfer und Unterstützer, egal ob jung oder alt. Neben der materiellen Hilfe ist der menschliche Kontakt zwischen der hiesigen Bevölkerung und den Geflüchteten mindestens genauso wichtig. Es können tolle Kontakte geknüpft werden und die Menschheit kann wieder ein Stück näher zueinander rücken.

Wir haben in der Deutschsprachigen Gemeinschaft schon häufig gezeigt, dass das Miteinander einen hohen Stellenwert hat – zuletzt nach der verheerenden Flutkatastrophe im vergangenen Juli. Wenn man den Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, trotz der dramatischen Situation ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann, ist jede freie Minute Einsatz es wert gewesen.

Ich wünsche mir dieses Miteinander immer und überall und nicht nur in Krisensituationen. Lassen wir uns rücksichtsvoll mit allen Menschen umgehen!

Kathy Elsen, für die ProDG-Fraktion