„Nicht, weil wir zu viele Mitarbeitende hätten. Das ist nicht der Fall. Sondern weil unsere Personalkosten wegen der Inflationskrise durch sieben Indexierungen innerhalb von 15 Monaten um 15 Prozent ansteigen. Wenn wir in anderthalb Jahren den laufenden Haushalt wieder ins Gleichgewicht bringen wollen, dann können wir uns solche Kostensteigerungen nicht erlauben. Das Geld müssen wir wieder einsparen“, sagt Oliver Paasch. Ein Zentrum wie Worriken sei übrigens nicht vom Einstellungsstopp betroffen, erklärt er auf Nachfrage. Das Zentrum Worriken sei nämlich schon vor Jahren vom Institut des Comptes Nationaux (kurz ICN) „dekonsolidiert“ worden, zähle also nicht mehr dazu. „Es ist also nicht vom Einstellungsstopp betroffen. Genauso wenig wie unsere Schulen und Seniorenzentren. Es werden weiterhin Kindergärtner, Lehrpersonen und Pflegekräfte eingestellt. Der Einstellungstopp betrifft das Ministerium.“
Auf Nachfrage ging der Ministerpräsident auch auf die Situation des Jugendhilfedienstes ein, der offensichtlich unter erheblichen Personalschwierigkeiten leiden soll. „Wir haben den Personalstamm des Fachbereichs Jugendhilfe seit Anfang 2019 um 50 Prozent erhöht, von 15,5 auf 23,4 Vollzeitstellen. Die Jugendhilfe hatte in der Geschichte der DG noch nie so viel Personal wie heute.“
Ihm sei natürlich bekannt, betont der Ministerpräsident, dass es unter anderem wegen einiger Ausfälle (Mutterschutz, Krankheit, Elternurlaub) „zu Diskussionen“ gekommen sei. „Darüber ist sowohl mit der Jugendhilfe als auch mit den Jugendmagistraten gesprochen worden. Wir werden einige Abläufe und Arbeitsprozesse neu ordnen und reformieren, um Probleme zu vermeiden.“
GrenzEcho vom 24. April 2023, S. 6