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Frage von Kathy Elsen zur außerschulischen Betreuung des ZKB

Seit Januar 2024 übt das neugegründete Zentrum für Kleinkindbetreuung seine Zuständigkeiten als Einrichtung öffentlichen Interesses aus. In Bezug auf eine Umstrukturierung wurde in der Öffentlichkeit über die Situation des Personals diskutiert. Kathy Elsen hat die Bildungsministerin dazu befragt.

Frage Nr. 1611 von Frau ELSEN (ProDG) an Ministerin Klinkenberg zur außerschulischen Betreuung des ZKB

 

Seit Januar 2024 existiert die neugegründete Einrichtung Öffentliches Interesses für Kinderbetreuung kurz ZKB genannt. Anfang Februar wurde dann über eine Umstrukturierung berichtet, die das Personal der Außerschulischen Betreuung betrifft.

Die Personalmitglieder hatten im Dezember verschiedene Verträge angeboten bekommen und konnten nach Wunsch ihre Stundenkontingente aufstocken oder herabsetzen. Durch diese Veränderungen der Stunden und der Umstrukturierung des Zentrums wurden auf Anregung der Gewerkschaften die Stundenpläne überarbeitet und Mitarbeiter in andere AUBE-Standorte versetzt, wodurch bestehende Teams aufgelöst wurden und Betreuerinnen die eine Bindung zu ihren Kindern aufgebaut hatten diese verlassen mussten. Die Art und Weise wie dies kommuniziert wurde, ist scheinbar unglücklich von Seiten des ZKB’s geschehen. Das Personal fühlte sich in Bezug auf dieser Entscheidung komplett außen vorgelassen.

 

Nun haben Sie Frau Ministerin in Zusammenarbeit mit dem ZKB interveniert und laut Zeitungsartikel wurde die Entscheidung rückgängig gemacht.

 

Diesbezüglich möchte ich Sie Frau Ministerin nun folgendes Fragen:

 

Welche Schlussfolgerungen werden aus den Geschehnissen abgeleitet, um derartige Probleme in Zukunft zu vermeiden?

 

Antwort der Ministerin auf die Fragen Nrn. 1609, 1610 und 1611:

 

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,

 

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

 

seit dem 1. Januar 2024 hat das Zentrum der Deutschsprachigen Gemeinschaft für Kinderbetreuung (ZKB) auch die Aktivitäten des RZKB in der Außerschulischen Betreuung (AuBe) übernommen. Zu Beginn des Jahres konnte jeder Aube Betreuer sein Arbeitsregime frei wählen, denn die Deutschsprachige Gemeinschaft hatte im Rahmen der Vertragsangebote allen Personalmitgliedern der VoG RZKB die Möglichkeit eines Vollzeitvertrages unterbreitet.

 

Infolgedessen hat sich die Anzahl verfügbarer Arbeitsstunden je Standort deutlich verändert. Das ZKB war mit vielen neuen und verschiedenen Stundenplansituationen konfrontiert: Reduzierungen und Erhöhungen der Stunden, Laufbahnunterbrechungen, Elternurlaub, usw.

Diese mussten in Einklang gebracht werden, um die Betreuung zu optimieren und Betreuungszeiten zu gewährleisten sowie Minusstunden bzw. Überstunden einzugrenzen.

 

Nachdem im Monat Januar noch mit den alten Stundenplänen des RZKB gearbeitet wurde, wurde am 19. Januar 2024 ein neuer Entwurf für Stundenpläne für den Monat Februar an die Mitarbeiter verschickt.

 

Aufgrund mehrerer Rückmeldungen seitens der Gewerkschaften in Bezug auf das NichtErfüllen des gewählten Arbeitsregimes und der angeblich nicht ausreichenden Berücksichtigung standortspezifischer Besonderheiten (Essen, Weg zwischen AuBe und Schule, Betreuung auf mehreren Etagen, Inklusionsbedarf, usw.), hat das ZKB in Reaktion und unter Hochdruck an neuen Stundenplänen gearbeitet. Dieser Entwurf wurde vorab seitens der zuständigen Fachberater mit den jeweiligen Betreuerinnen und Betreuern telefonisch besprochen.

 

Um auf die Forderungen eingehen zu können, konnten in diesem ersten Entwurf Standortwechsel von ungefähr 20 Betreuerinnen und Betreuern innerhalb der selben Gemeinde bzw. in eine Nachbargemeinde nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Folgende Aspekte wurden dabei berücksichtigt:

 

-die Konformität und Qualität der Betreuung;

 

-die Abdeckung des Betreuungsbedarfes am Standort;

 

-die Unterstützung zum Ausgleich standortsspezifischer Anforderungen; -das Arbeitsregime der einzelnen Betreuerinnen und Betreuer;

 

-die Mobilitätsmöglichkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter;

 

-Standorte, an denen die Kinder der Betreuerinnen und Betreuer beschult werden.

 

Das heißt: Erst durch die Intervention der Gewerkschaftsdelegierten kam es überhaupt zu Standortwechseln.

 

Des Weiteren sahen die ursprünglichen Februar-Stundenpläne vor, dass in jedem Standort eine Vollzeitkraft als stabilisierende Bezugsperson eingesetzt wird, um das restliche Team zu Entlasten und Aufgaben wie Portfolios, An- und Abmeldungen, Administratives, Einkäufe, Bestellungen, Warenannahme, usw. sicherzustellen.

 

Das heißt: Vollzeitkräfte sollten eine stabile Betreuung und Kontinuität für die Kinder als feste Bezugsperson in allen Standorten gewährleisten.Teilzeitkräfte die Stundenpläne vervollständigen.

 

Beim Erstellen der Stundenpläne wurde darauf geachtet, dass alle Arbeitnehmer ihr gewähltes Arbeitsregime erfüllen können. Nichtsdestotrotz erfüllen derzeit nicht alle Arbeitnehmer ihr Arbeitsregime. Da nicht alle Betreuerinnen und Betreuer wie vorgesehen in einen Standort wechseln, kommt es teilweise zu Minusstunden, die aber durch weitere in der Betreuung anfallende Arbeiten gefüllt werden sollen:

 

Dazu zählen Jahresmappen schreiben, Ferienprojekte und Aktivitäten vorbereiten, Vorbereitungen für die Einkäufer erledigen, Spielkisten zusammenstellen, neue Bedarfe in der AUBE abdecken usw.

 

Nachdem es nach der Überarbeitung der Stundenpläne zu Unmut über einzelne Standortwechsel gekommen ist, sind auch diese in den letzten Tagen bestmöglich ausgeglichen worden. Es wurde versucht, allen Betreuerinnen und Betreuern gerecht zu werden. So konnte, auch dank der Kompromissbereitschaft der Betreuerinnen und Betreuer unter gleichzeitiger Anwendung der oben genannten Kriterien insgesamt eine Aufwertung der Qualität der Betreuung erzielt werden.

 

Dem gesamten ZKB-Team möchte ich für diese Bereitschaft und den Einsatz von Herzen danken.

 

Damit der Weg geebnet wird für eine künftig vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sinne eines guten Arbeitsklimas besuche ich zurzeit gemeinsam mit dem Direktor, der zuständigen Fachbereichsleiterin und den Fachberaterinnen AUBE-Personalversammlungen – gestern Abend noch in Amel, bei denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihre Fragen zu stellen und Anregungen für die Standorte zu formulieren. Denn Grundlage damit solche Probleme in Zukunft vermieden werden können, ist eine konstruktive Kommunikation zwischen den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und den direkten Vorgesetzten, die eine Übersicht über die verschiedenen Stundenpläne haben und gegebenenfalls Änderungen durchführen können und besondere Fragen und Anliegen beantworten können.

 

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.