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Frage von Liesa Scholzen zu den Masern-Infektionen

Aktuell schießen die Masern-Infektionen vielerorts in die Höhe. Liesa Scholzen hat beim zuständigen Minister nachgefragt, wie es in der DG aussieht.

Frage Nr. 1595 von Frau SCHOLZEN (ProDG) an Minister Antoniadis zur Entwicklung der Masern-Infektionen

 

Eine Masern-Infektion kann insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren zu schwerwiegenden Komplikationen führen aber auch bei Erwachsenen sind diese nicht auszuschließen. Derzeit sind die Masern-Viren wieder auf dem Vormarsch. So berichtete der BRF am 23. Januar darüber, dass im Zeitraum von Januar bis Oktober 2023 in Europa über 30 000 Infektionen gemeldet wurden. Das entspreche einem Anstieg um das 30-Fache im Vergleich zum Vorjahr.3

 

Die Weltgesundheitsorganisation ruft daher dazu auf, die Impfanstrengungen zu erhöhen. Es braucht nämlich eine hohe Impfrate von 95% um eine Herdenimmunität zu erreichen.4 Die neuerliche Explosion an Infektionen in Europa sei auf eine gesunkene Impfrate während der Corona-Pandemie zurückzuführen. Aktuellen Schätzungen zufolge seien in der französischen Gemeinschaft gerade einmal 73% der Bevölkerung gegen das Virus geimpft – weit hinter den empfohlenen 95% also.5

 

Während Belgien seit 2020 von der WHO als Masernfrei eingestuft wird, lässt der Trend des vergangenen Jahres dennoch aufhorchen.

 

Meine Fragen diesbezüglich lauten:

 

1. Gibt es auch Schätzungen der Impfrate in der DG?

 

2. Wird das Infektionsgeschehen in der DG überwacht?

 

3. Wie wird die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert?

 

Antwort des Ministers:

 

Die Masern gelten als eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die ab dem klinischen Verdacht bei der Hygieneinspektion der DG zu melden ist. Von 2023 bis zum heutigen Tag wurde kein Verdachts- oder bestätigter Fall von Masern bei einem Bürger aus der DG bei der Hygieneinspektion gemeldet. Derzeit gibt es kein zentrales Register, in dem alle Impfungen systematisch erfasst werden. Allerdings ermittelt Kaleido unter anderem im ersten Sekundarschuljahr die Impfabdeckung bei den Schülern der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

 

Zu diesem Zeitpunkt ist das Impfschema gegen Masern-Mumps-Röteln bei den Kindern abgeschlossen. Die Impfung führt (normalerweise) zu einem lebenslangen Immunschutz. Im Schuljahr 2020-2021 wurde erfasst, dass 89,35 % der Schüler des ersten Sekundarschuljahres gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft sind. Im Schuljahr 2021- 2022 waren es 92,74 %. Der letzte Tätigkeitsbericht von Kaleido für das Jahr 2022 vermerkt, dass die Impfrate in den 3 davorliegenden Jahren stabil geblieben ist.

 

Aufgrund der Informationen aus dem europäischen Frühwarnsystem für Infektionskrankheiten (EWRS) und aufgrund von Infektionsfällen in angrenzenden französischsprachigen Gemeinden, hat die Hygieneinspektion den Hausärzten, Krankenhäusern, Kinderärzten sowie Kaleido im Dezember 2023 entsprechende Informationen zum derzeitigen Masernrisiko sowie organisatorische Informationen zur Labordiagnostik zugestellt, um, im Falle eines Masernfalls,eine rasche Diagnose und Intervention zu gewährleisten. Wichtig ist eine hohe Impfrate ab dem Kleinkindalter zu erreichen.

 

Entsprechend konzentriert sich die Sensibilisierung und Information auf die Eltern/Erziehungsberechtigte der Kinder.

 

Sowohl Kaleido als auch die Kinder- und Hausärzte informieren die Eltern nicht nur während den Vorsorgeuntersuchungen der Kleinkinder, sondern ebenfalls während den Schuluntersuchungen.