Der Mangel an Fachkräften bereitet der Wirtschaft und der Politik in ganz Europa große Sorgen – auch in Ostbelgien. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist Bildung ein wirksames Mittel. Das Modell der dualen Ausbildung wurde im Laufe der Jahre zu einem Aushängeschild der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Gleiches gilt für den technischen Sekundarunterricht. Viele ostbelgische Unternehmen haben erkannt, dass eine hochwertige technische Ausbildung für sie den effizientesten Weg der Nachwuchssicherung darstellt.
Nicht allein die Wirtschaft hat Schwierigkeiten Fachkräfte zu binden. Gleiches gilt für den Gesundheits- und Unterrichtswesen sowie die landwirtschaftlichen Betriebe in Ostbelgien. Im Gesundheitsbereich mangelt es an ausgebildetem Personal und man befindet sich im Anwerbungskonkurrent mit in- und ausländischen Krankenhäusern. Im Unterrichtswesen bereitet der Lehrermangel ebenfalls große Probleme. Für Bauern stellt sich neben der Frage der Nachfolge inzwischen mehr die Frage, wo sie ausgebildetes Personal für ihren Betrieb finden können.
Gleichzeitig hat der Wirtschaftsstandort Ostbelgien jedoch auch einige Trümpfe in der Hand: Ostbelgien ist eine Region mit hoher Lebensqualität. Die Kinderbetreuungsquote ist im nationalen und internationalen Vergleich hoch. Allerdings können noch nicht alle davon profitieren, daher müssen wir diesen Bereich weiter ausbauen. Das ostbelgische Bildungssystem gilt als hochwertig und kann neben dem vielfältigen Freizeitangebot die Attraktivität unserer Region für potenzielle Arbeitnehmer und ihre Familien steigern.
Vor diesem Hintergrund organisiert die freie Bürgerliste ProDG eine Veranstaltung zum Thema „Fachkräftesicherung im ländlichen Raum – Basis einer erfolgreichen Zukunft unserer Region“. Als Gastreferent konnten wir Dr. Hans-Günther Clev für die Veranstaltung gewinnen. Als leitender Planer der Planungsgemeinschaft Westpfalz im Bereich der Regionalentwicklung und als Geschäftsführer der ZukunftsRegion Westpfalz wird er uns mit Sicherheit hilfreiche Einblicke in seine Arbeit gewähren können. Die ZukunftsRegion ist sowohl im Standortmarketing als auch in der Fachkräftesicherung tätig. Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Wirtschaft (Ludwig Henkes, Vorstandsvorsitzender CAPAUL) und Landwirtschaft (Mike Giebels, Grüner Kreis Ostbelgien) sowie dem Unterrichts- und Gesundheitswesen (Anneliese Huppertz-Dobbelstein, Direktorin Grundschule Raeren und Patrick Laschet, Heimleiter Marienheim Raeren) statt.
Wir laden Sie herzlichst ein, unsere Veranstaltung am 13. November 2018 um 19 Uhr im Triangel (Kleiner Saal) in St. Vith zu besuchen. Der Eintritt ist frei.