Lebensmittelhilfe Ostbelgien – Internationaler Tag des Brotes und der Armut
In zwei Wochen finden am 16. Oktober der internationale Tag des Brotes und am 17. Oktober der internationale Tag für die Beseitigung von Armut statt. Ein guter Zeitpunkt, das Thema noch einmal aufzugreifen.
Denn jeder siebte Belgier ist von Armut bedroht. Darunter fallen 300.000 Menschen, die auf Lebensmittelhilfe angewiesen sind. In Ostbelgien sind die Zahlen der Bedürftigen in den letzten Jahren gestiegen – fast 2% nehmen das Angebot der Lebensmittelhilfe des Roten Kreuzes in Anspruch.
Doch die reinen Zahlen spiegeln nur begrenzt den Alltag der Betroffenen Menschen wider. Armut hat bekanntlich viele Gesichter. Das Rote Kreuz gewährt den Betroffenen ohne Vorbehalt Hilfe. Allerdings trauen sich viele Menschen aus Scham die Hilfe nicht anzunehmen. Doch für viele in Armut lebende Menschen reichen die Einkünfte nicht aus, um ausreichend Nahrungsmittel für den Monat einzukaufen. Insbesondere in der kalten Jahreszeit wird die Haushaltskasse schwer belastet, so dass im Winter neue Gesichter beim Roten Kreuz vorstellig werden. Dank großzügiger Lebensmittelspenden von hiesigen Geschäften an das Rote Kreuz erhalten die Nutznießer qualitative und frische Nahrung. Die Spenden decken jedoch nicht den Bedarf, so dass Zukäufe von Nöten sind, welche die Kassen der Sektionen vor große Herausforderungen stellen. Viele Lebensmittel werden nach Erreichen des Haltbarkeitsdatums einfach in den Hausmüll geschmissen, obwohl sie weiterhin genießbar wären. Leider werden jedes Jahr in Belgien unvorstellbare 3,6 Millionen Tonnen Nahrungsmittel verschwendet, 318 kg pro Kopf. „Food Sharing“ wäre ein Weg in die richtige Richtung.
Armutsbekämpfung ist eine Querschnittsaufgabe, die die Bereiche Bildung, Wohnungswesen, Ernährung, Energie, Wasser, Gesundheit, Familienpolitik, Mobilität, die digitale Welt und die Medien, den Tourismus, die Kinderbetreuung, den Zugang zu Recht und Justiz berührt. Die Zusammenarbeit aller ist essentiell, um Armutsbekämpfung effizient voranzutreiben. Die ehren- und hauptamtlichen Helfer des Roten Kreuzes leisten großartige Arbeit in diesem Bereich und verdienen unseren größten Respekt!
Für die ProDG-Fraktion,
Lydia Klinkenberg