Frage von Alfons Velz an Herrn Ministerpräsident Paasch
in der Sitzung des Ausschusses I vom 6. Juni 2016
Sie selbst haben vor einigen Tagen in einem Interview für eine Beziehung zur Wallonischen Region „auf Augenhöhe“ geworben.
Nun kann man seit geraumer Zeit in zunehmendem Maße feststellen, dass seitens wallonischer Politiker und auch von wallonischen Behördenleitern juristisch völlig verschiedene Begriffe bewusst oder unbewusst vermischt und/oder angeglichen bzw. miteinander gleichgesetzt werden. Zuerst hat man in allen Mitteilungen den in der Verfassung verankerten Begriff „Französische Gemeinschaft“ durch den mit politischen Konnotationen versehenen Begriff „Fédération Wallonie-Bruxelles“ ersetzt.
Seit einigen Jahren werden zwei ebenso klare und juristisch verschiedene Begriffe systematisch zu einem Begriff verschmolzen.
Da ist auf der einen Seite der juristisch klare Begriff „Wallonische Region“, der ein Gebiet bezeichnet, welches bis zur deutschen Grenze reicht und auf dem die Deutschsprachige Gemeinschaft sich befindet – auf der anderen Seite steht da der Begriff „Wallonie“, der ein Sprachgebiet bezeichnet, das an der Grenze des Territoriums der DG endet.
Diese immer häufiger festzustellende Begriffsvermischung birgt ein gewisses Konfliktpotential in sich und führt zu falschen, ja teils grotesk anmutenden Situationen oder Äußerungen – ich nenne da stellvertretend mal die ominösen Willkommensschilder auf den Autobahnen vor zwei Jahren oder die mehrfach aufgetauchte Bezeichnung der Deutschsprachigen als „Wallons germanophones“.
Meine Frage:
Was haben Sie, Herr Ministerpräsident, gegen diese schleichende Degradierung der DG zu einer Unterbehörde der Wallonie in den Köpfen mancher wallonischer Politiker unternommen, bzw. wie gedenken Sie diese „Begriffsverwirrung“ effizient zu bekämpfen?