Auf Einladung Belgiens traf in Brüssel am 11. und 12. April die „Ständige Konferenz der Bildungsminister des Europarates“ zu ihrer 25. Sitzung zusammen. An der Tagung im Egmontpalast nahmen Bildungsminister und hochrangige Amtsträger aus 50 europäischen Staaten teil.
Angesichts der umfangreichen gegenwärtigen Herausforderungen, die der Terrorismus, die verschärfte Migrationssituation und die zunehmende Intoleranz in Europa mit sich bringen, war das Hauptthema der Konferenz die Vermittlung und Stärkung von Demokratie und von demokratischen Werten durch Bildung.
Unter dem gemeinsamen Vorsitz von Bildungsminister Harald Mollers, seiner Amtskollegin Hilde Crevits und Jugendschutzminister Rachid Madrane wurde zunächst ein neues didaktisches Instrument erörtert, das vom Europarat unter Mitwirkung von 1000 Lehrern und Sachverständigen des gesamten europäischen Kontinents entwickelt wurde. Die Ministerkonferenz befürwortete das Instrument und stimmte einer Testphase zu.
Das Instrument soll Schulen und Lehrern als Werkzeug dienen. Es nennt insgesamt 20 Kernkompetenzen, die notwendig sind, um eine aktive Rolle in einer demokratischen Gesellschaft einzunehmen und erläutert, wie diese Kompetenzen definiert und gemessen werden können. Ziel ist die Einführung eines europäischen Referenzrahmens zur Gestaltung von Unterrichtsprogrammen an Bildungseinrichtungen einschließlich Integrationsprogrammen für Neuankommende.
Bei der Konferenz wurden außerdem Wege geprüft, wie die demokratische Bürgerkunde generell verstärkt werden kann, um gewaltbereitem Extremismus vorzubeugen und den Kampf gegen Radikalisierung zu unterstützen. Die europäischen Bildungsminister gingen darüber hinaus auch der Frage nach, welche Rolle der Europarat bei der weltweiten Förderung von demokratischem Verständnis einnehmen sollte.
Foto: Conference ministerielle education 2016 – ©FW-B – Jean Poucet