Ausschusses III am 17.03.2016: Frage von Liesa SCHOLZEN an Minister MOLLERS
Seit mehreren Jahren bereits ist es ein Bestreben der Europäischen Union, das Studium der Krankenpflege für die Mitgliedsstaaten zu vereinheitlichen.
Ziel ist eine Harmonisierung der Unterrichte und der Kompetenzen um KrankenpflegerInnen noch besser auszubilden. Medizinische Fehler sollen stärker vermieden werden, auf die steigende Komplexität der Medizin und auf neue Herausforderungen soll besser vorbereitet werden und vor allem soll der Nachwuchs in diesem Bereich gefördert werden.
Die Vereinheitlichung des Unterrichts in den Mitgliedsstaaten soll außerdem den Verkehr auf dem Arbeitsmarkt vereinfachen, dort wo momentan aufgrund verschiedener Diplome eine freie Zirkulation nicht möglich ist.
Die Richtlinie der EU fordert 4.600 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht, wobei der theoretische Teil 1/3 der Ausbildung ausmachen muss und der praktische Teil die Hälfte. Das Problem besteht in Belgien aber darin, dass es zwei unterschiedliche Richtungen in der Krankenpflege gibt. Einmal einen Abschluss auf Bachelor Ebene mit Möglichkeit der Spezialisierung (A1) und andererseits einen Abschluss auf Ebene von „ergänzendem berufsbildenden Sekundarunterricht“ (EBS/A2).
Um nun die Richtlinien der EU umzusetzen bestünde die Möglichkeit die Studienzeit auf 4 Jahre anzuheben, das würde allerdings nur das A1 Niveau betreffen und das A2 Niveau würde komplett abgeschafft. Ebenso ist es auch den Schülerinnen und Schülern der AHS in Eupen mitgeteilt worden.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ursprünglich unter anderem der Nachwuchsmangel bekämpft werden sollte lautet meine Frage an sie Herr Minister:
Steht es mittlerweile fest, dass die Dauer des Studiums auf A1 Niveau auf 4 Jahre angehoben wird und ist das A2 Niveau bei uns in der DG bedroht? Und falls letzteres nicht der Fall ist, wie steht es dann um die Vereinheitlichung?