GE, 25.09.2014
Die politische Formation ProDG hat in einer Pressemitteilung „mit Erstaunen“ festgestellt, dass die deutschsprachige Kultur bei einer neuen Werbeoffensive der Wallonie keine Berücksichtigung finde. >> Weiterlesen
Erläuterungen zur Kritik von ProDG an den Begrüßungsschildern:
Begrüßungs- oder Werbeschilder wie z.B. „Verviers – le fil de la Vesdre“ sind meist recht sympathisch und erzielen – entlang der Autobahn aufgestellt – einen hohen Werbeeffekt.
So ist es auch mit dem Willkommensgruß der Wallonie in vier Sprachen an alle, die über die Autobahn in Belgien einreisen.
Die Pressemitteilung, mit der das Aufstellen der Schilder beworben wird, lässt allerdings die nötige Sensibilität für die deutschsprachigen Belgier vermissen.
Wörtlich steht dort “Die Besucher sollen dazu angeregt werden, das reiche wallonische Kulturerbe zu entdecken. Wir wollen die Attraktivität der Wallonie unterstreichen“ … “Außerdem ist das eine schöne Möglichkeit, den Zusammenhalt und die gemeinsame Identität aller Wallonen darzustellen.”
Mit Erstaunen stellt die Fraktion von ProDG im PDG fest, dass hier das Gebiet der Wallonischen Region, auf der sich auch das Gebiet deutscher Sprache befindet, mit wallonischer Identität verwechselt und vermischt werden.
Durch die zweite große Staatsreform zu Beginn der achtziger Jahre wurde das deutsche Sprachgebiet ein Teil der Wallonischen Region. Dass sich die Bürger dieses Gebietes als deutschsprachige BELGIERfühlen und nicht als Wallonen ist aber seit ebenso langer Zeit dokumentiert.
Hätte man den Autofahrern hier an der belgisch-deutschen Grenze freundlich und bildlich gezeigt, dass sie nicht nur in den belgischen Bundesstaat einreisen, sondern auch in das Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der Wallonischen Region Belgiens, hätte das sicher viel Zuspruch gefunden. Dies vor allem, weil viele Durchreisende, vor allem viele Deutsche, die regelmäßig zur belgischen Küste fahren, gar nicht wissen, wie vielfältig der Bundesstaat Belgien ist und dass es überhaupt die DG gibt.
In der Pressemitteilung der Wallonischen Region, in der das Aufstellen der Schilder begründet wird, fühlen sich viele deutschsprachige Bürger aber leider wieder einmal übergangen.
ProDG möchte mit der Kritik in Sachen Begrüßungsschilder ihr Befremden über die mangelnde Sensibilität in der Bewerbung dieser Initiative zum Ausdruck bringen und gleichzeitig den Wunsch äußern, dass Wallonische Region und Deutschsprachige Gemeinschaft in Zukunft in solchen Fragen der Kommunikation zu einer guten und fruchtbaren Zusammenarbeit finden.