GE-Leserbrief von Petra Schmitz zum Artikel: Kinder sollen Kinder bleiben
Rahmenpläne, die laut GE-Journalistin Nathalie Wimmer trocken klingen, sind die Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht. Kompetenzen stellen nicht den „Stoff“ in den Vordergrund. Sie stellen die Verbindung zwischen Können und Wissen her. Ziel ist, Schüler „fit zu machen“ fürs Leben und nicht möglichst viel „Stoff“ zu vermitteln. Schüler sollen kooperativ lernen, Lehrer anleitend und anregend lehren und Lernstände regelmäßig überprüfen. Die von ProDG eingeleiteten Reformen, wie z. B. die Umsetzung der Rahmenpläne, zielen genau in diese Richtung. Dazu gehört auch die kürzlich stattgefundene Schulung für Führungskräfte mit dem Schwerpunktthema „Leistungsermittlung und – bewertung“. Im Rahmen dieser Veranstaltung unterstrich Dr. Thomas Stern zu Recht, wie wichtig es ist, Talente bei den Schülern zu entdecken und auf Stärken aufzubauen. Wir brauchen ein Schulsystem, das Anerkennung und Ermutigung, Methodenvielfalt und Kreativität groß schreibt. Wir brauchen Lehrer, die die Fehler der Schüler als Lernchance wahrnehmen, für den Schüler, aber auch für den Lehrer selbst, damit er dementsprechend seinen Unterricht abstimmen kann. Wir brauchen Eltern, die ihr Vertrauen in die Schule setzen, in eine Schule, die sich auf den Weg gemacht hat. Wir brauchen eine Gesellschaft, die Werte wie Verantwortung, Engagement und Wertschätzung wieder vermehrt in den Mittelpunkt stellt. Wir brauchen eine Politik, die alle Akteure, sprich Schulleiter, Lehrer, Schüler und Eltern in diesem Prozess unterstützt und ihnen Zeit gibt. Natürlich bleibt noch jede Menge zu tun. Und natürlich befinden sich auch die Schulen in einem Lernprozess. Leistungsdruck ist in dem Zusammenhang ein Problem, das aber nicht nur schulische, sondern vor allem gesellschaftliche Ursachen hat. Aber: Das Unterrichtswesen in der DG hat sich auf den Weg gemacht. Ich bin und bleibe zuversichtlich, dass dieser Weg der richtige ist.