GE-Leserbrief von Alfons Velz – 28. September 2013
Wenn man dem GrenzEcho-Bericht vom 24. September Glauben schenken kann, ist der Helikopter-Rettungsdienst in Bra-sur-Lienne in Gefahr. Nicht, weil er finanziell nicht tragbar wäre, sondern weil auf föderaler Ebene per Ministererlass neue Bedingungen für die staatliche Bezuschussung festgelegt werden sollen. So soll die erforderliche Bevölkerungsgröße drei Millionen Menschen betragen und der Dienst an ein Krankenhaus angebunden werden. Das wirft Fragen auf:
Erste Frage: Wo ist ein Rettungshubschrauber sinnvoll? In der bevölkerten Großstadt, wo der Weg mit einem Rettungsfahrzeug zur Uniklinik gerade mal sieben Minuten beträgt oder in einem ländlichen Gebiet wie z. B in der Provinz Luxemburg, den Ardennen oder bei uns in der Eifel, wo es keine Fachklinik gibt und der Notarzt fast eine halbe Stunde braucht, bevor er am Einsatzort eintreffen kann?
Zweite Frage: Wenn ein Rettungshubschrauber an ein Krankenhaus in einer Großstadt angebunden sein muss, damit er vom Staat bezuschusst werden kann, läuft man dann nicht Gefahr, dass nur mehr diese eine Klinik angeflogen wird? Es ist maßgeblich eine unabhängige VoG, die den Rettungshubschrauber im schwach besiedelten Raum von Ardennen und Eifel bisher am Leben erhalten hat, unter anderem auch dadurch, dass sie bei uns in der DG sehr viele Mitglieder und ehrenamtliche Helfer gefunden hat. Der Hubschrauber ist ein Segen für unsere Menschen, die ohnehin schon in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Deshalb sollte man nicht mit seiner Existenz spielen, erst recht nicht, wenn diese vom Ehrenamt und den Spenden breiter Bevölkerungskreise garantiert ist.
Alfons Velz, ProDG-Fraktionssprecher im PDG