Leserbrief GrenzEcho 11. Juli 2013 von Freddy Cremer
(Zum Leserbrief von Edwin Kreitz, GrenzEcho vom 8. Juli 2013)
Ohne jegliche Nuance meint Herr Kreitz, dass unsere Schulen „Auswendiglerner“ heranziehen, die sich nicht für die Umwelt und die Gesellschaft interessieren. Angeblich fördere die Schule weder die Talente der Kinder noch stärke sie das Selbstbewusstsein der Schüler. Die Schule sei dem Wirtschaftssystem untergeordnet und der zu hohe Leistungsdruck, der auf den Schultern der Schüler laste, mache die Schüler computersüchtig und drogenabhängig. Die Wurzel dieses Missstandes – die Ursünde – sei das Geldsystem. Das sind wahrlich intellektuelle Klimmzüge: von den „Auswendiglernern“ zum Geldsystem.
Damit Herr Kreitz diese abenteuerlichen Schlussfolgerungen gelingen können, zeichnet er ein verzerrendes Bild von Schule und Unterricht. Diese Karikatur hat mit der schulischen Realität aber nun wirklich nichts gemein. Nicht der übertriebene Leistungsdruck, sondern die Balance zwischen fördern und fordern sind das Kriterium, an dem sich das Unterrichtshandeln orientiert. Spielsucht, Computerabhängigkeit und Drogenprobleme können nun wahrlich nicht einseitig der Schule in die Schuhe geschoben werden. Im Gegenteil, der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit modernen Medien und der pflegliche Umgang mit der eigenen Gesundheit werden den Schülern ab der Primarschule vermittelt. Wer glaubt, dass all diese Probleme mit der Abschaffung des Geldsystems verschwinden, lebt in einer Phantasiewelt. Die fabelhafte Welt des Edwin Kreitz.