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Südtirol und DG: Regierungschefs beschlossen Ausarbeitung eines Kooperationsabkommens

Der Landeshauptmann von Südtirol, Arno Kompatscher, besuchte gestern die Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Brüssel, um mit DG-Ministerpräsident Oliver Paasch über die Möglichkeiten eines Zusammenarbeitsabkommens auszutauschen. Dieses soll in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden (siehe dazu auch die gestrige Pressemitteilung des Kabinetts Minister Harald Mollers zum Thema). Am Rande des Treffens klang an, dass Kompatscher und sein österreichischer Amtskollege Günther Platter (Tirol) gemeinsam die Schirmherrschaft über das nächste Eupener Tirolerfest im Sommer übernehmen werden. Der Chef der Südtiroler Landesregierung versprach, der 35. Ausgabe des Tirolerfests (31. Juli bis 2. August) auch persönlich beiwohnen zu wollen.

Mit Blick auf die Entstehungsgeschichte ihrer jeweiligen Autonomie gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen Südtirol und der DG. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an den denkwürdigen Auftritt von Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago (1914- 2010) in St. Vith im Jahre 1971; ein Vortrag des „Vaters der Südtirol-Autonomie“ mit Signalwirkung in Ostbelgien. „Beide Regionen haben eine sehr wechselvolle und mitunter schmerzhafte Geschichte, die durch Kriege und Staatenwechsel beeinflusst wurde. Heute verfügen beide über ein hochinteressantes Autonomiestatut. Der große Unterschied besteht aber meines Erachtens darin, dass wir uns als deutschsprachige Belgier fühlen. Viele Deutschsprachige sind stolz, Belgier zu sein. Die Südtiroler scheinen sich weniger mit ihrem Staat Italien zu identifizieren“, so sieht es Oliver Paasch.

Als kleine Gebietskörperschaften stehen Südtirol und die DG in vielen Politikfeldern jedenfalls vor vergleichbaren Herausforderungen, ganz besonders in der Bildungspolitik (Mehrsprachigkeit, Inklusion, …), aber beispielsweise auch beim Standortmarketing, in der Beschäftigungspolitik (Fachkräftemangel) und in der Kulturpolitik. Südtirol zieht zudem jedes Jahr zahlreiche Touristen aus Ostbelgien an.