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Heimpflege in Zeiten von Corona – Wort den Parteien vom 3. April 2020

Heimpflege in Zeiten von Corona

Leergefegte Straßen, geschlossene Spielplätze und Geschäfte, hin und wieder ein einzelner Spaziergänger, der mit seinem Hund Gassi geht. Die Sonne geht langsam auf, es ist still. Außer einem Lebensmittel-LKW begegne ich selten jemandem auf meiner täglichen Pflegerunde durch die Eifel. Seit Kurzem pflege ich eine Patientin, die mich bisher noch nicht ohne Atemschutzmaske kennengelernt hat. Manchmal bin ich die einzige Person, die vorbeikommt und ein paar Worte mit den Menschen in ihrer Isolation wechselt. Doch wir sind da für unsere Patienten! Wir waschen uns unzählige Male die wunden Hände, während Schweißperlen die Maske herabrinnen.

In diesen unsicheren Zeiten gibt mir die Gewissheit Sicherheit, dass ich noch einige Atemschutzmasken auf Lager habe. Am vergangenen Samstag habe ich einen großen Stock an Atemschutzmasken erhalten, sowie weiteres wichtiges Material. Die Erleichterung war groß!

Einige Tage vorher herrschte große Unsicherheit: Welche Region erhält wieviel Material? Wie sieht der Verteilerschlüssel aus? Wann kommt das dringend benötigte Material an? Atemschutzmasken-Lieferungen verschwanden und defekte Masken wurden zurückgeordert. Dabei wurde die häusliche Krankenpflege scheinbar teilweise „vergessen“. Das war kein schönes Gefühl.

Zum Glück sind die Wege in der DG kurz. Die DG-Regierung hat schnell und unbürokratisch alle ambulanten selbständigen Heimpflegerinnen mit Atemschutzmasken, Desinfektionsmitteln…versorgt – obwohl die häusliche Krankenpflege nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt.

Ein großer Dank geht auch an all die Handwerker und Selbständigen, die uns ihr Atemschutzmaterial, ihre Overalls… zur Verfügung stellen!

Dank auch an all die fleißigen Näherinnen und diejenigen, die auf die Schwachen, betagten Menschen und Kranken achtgeben.

Bitte vergesst nicht, wenn die Masken wieder aus den Gesichtern verschwinden, wer für euch da war. Danke sagen und klatschen sind ermutigende Gesten – doch dabei sollte es nicht bleiben.

Vergesst nicht, unter welchen Bedingungen Krankenhäuser, Wohn- und Pflegezentren, Psychiatrien, Arztpraxen und bei euch zu Hause Pflegerinnen und Pfleger arbeiten müssen.

Wir sind für euch da!

Seid ihr auch für uns da, wenn die Zeiten wieder besser werden.

Carina Scheuren-Schröder

Selbständige Heimpflegerin

Mitglied im ProDG-Vorstand