• Aktuelles
  • Bildung
  • Harald Mollers
  • Themen

Duale Ausbildung im Fokus

Wenn am Freitag, 6. Februar um 20 Uhr der ProDG-Neujahrsempfang im Foyer des Eupener ZAWM stattfindet, dann ist diese Ortswahl nicht zufällig. Es ist eine Geste, mit der wir die Bedeutung der mittelständischen Ausbildung hervorheben wollen. Für die Sicherung unseres Bildungs- und Wirtschaftsstandorts haben die beiden ZAWM Schlüsselrollen.

Die „duale Aus- und Weiterbildung als Erfolgsmodell“ ist der Titel einer Festschrift, die vor wenigen Monaten anlässlich des 50. Geburtstages des ZAWM Eupen veröffentlicht wurde. Worauf beruht dieser Erfolg der dualen Ausbildung in unserer Gemeinschaft?

Für viele Jugendliche ist es die ideale Ausbildungsform, weil sie die Symbiose aus praktischer Ausbildung im Betrieb und theoretischer Ausbildung in einer der beiden ZAWM ist. Dabei setzt sich im Bewusstsein der Menschen mehr und mehr die Überzeugung durch, dass berufsbezogene und allgemeine Bildung gleichwertig sind. Die Feststellung, dass in den letzten Jahren etwa 20% der Lehrlinge Abiturienten sind, zeigt sowohl die wachsenden Anforderungen an die Unternehmen und an die Auszubildenden als auch die gestiegene Attraktivität der dualen Ausbildung.

Berufliche Ausbildung in den Schulen und duale Ausbildung dürfen nicht länger in Konkurrenz zueinander stehen. Die Schaffung eines gemeinsamen Standortes an der Vervierser Straße für das ZAWM, das BBZ des Arbeitsamts, das Lehrlingssekretariat und das Robert-Schuman-Institut dokumentieren den Willen zu einer verstärkten Zusammenarbeit. Die räumliche Nähe zwischen ZAWM und RSI bietet fortan ideale Voraussetzungen für Synergien zwischen dem technisch-schulischem Unterricht und der dualen Ausbildung.

Einen vergleichbaren Campus wollen wir nun auch für St.Vith schaffen.

Zur Steigerung der Attraktivität der beruflichen Bildung hat auch die dekretal verankerte Durchlässigkeit der verschiedenen Bildungswege beigetragen. Gesellen können unter bestimmten Voraussetzungen den Zugang zu Hochschulstudien erlangen. Das Aufbrechen von Bildungssackgassen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Chancengerechtigkeit im Bildungssystem.

Mit der Schaffung dualer Bachelorstudiengänge in den Bereichen Buchhaltung, Bank- und Versicherungswesen, die in Partnerschaft zwischen dem ZAWM Eupen, der Autonomen Hochschule (AHS) und den Betrieben angeboten werden, wurde ein weiterer Schritt zu mehr Durchlässigkeit gemacht.

Der Mut zu Kreativität, das Engagement der in der dualen Ausbildung Beschäftigten und die vorbildliche Ausbildungsbereitschaft der Betrieb sind die wichtigsten Gründe für den hohen Stellenwert der dualen Ausbildung und machen täglich deutlich, dass die Autonomie für die Menschen in der DG einen großen Mehrwert darstellt. So etwas gibt es anderswo im Land nämlich so nicht.

Freddy Cremer
für die ProDG-Fraktion im PDG